Die Wiege des Weihrauchs
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Gerade bevor die Sonne hinter den Hügeln verschwindet, kommt Said Ali Al-Mahri in seinem Paradies an: Auf einem steinigen Plateau und auf den umliegenden Hängen wachsen Tausende uralter Bäume. Für Boswellia sacra, den Weihrauchbaum, und sein »weißes Gold« ist der 62-Jährige in die Berge gewandert. Etwas Tageslicht bleibt ihm noch. In langärmligem Funktionsshirt und einem aus Tuch gebundenen Rock hockt er sich vor einen Stamm. Mit seinem scharfen Messer beginnt er, das getrocknete Harz abzulösen, das an mehreren Stellen aus der Baumhaut tritt. In einem geflochtenen Körbchen, das um seinen Arm baumelt, sammelt er seine Ausbeute.
Ein paar Bäume weiter kratzt Al-Mahris Cousin an einer Rinde. In der Erntesaison zwischen April und Oktober erklimmen die beiden Männer alle zwei bis drei Wochen das Gebir