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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 2/2021
Der Inhalt:
Leben & Kultur

Psychotherapie und Seelsorge
Seele sucht Sinn

Psychologie und Religion waren sich lange spinnefeind. Jetzt entdecken Therapeuten die Spiritualität als eine Kraft, die zur psychischen Gesundheit beiträgt. Ein Gespräch mit dem Religionspsychologen Michael Utsch über die Spannung zwischen Psychotherapie und Seelsorge.
von Eva-Maria Lerch vom 07.02.2021
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Im Einklang mit sich selbst: Eine spirituelle Praxis kann Menschen helfen, psychisch gesund zu sein (Foto:istockphoto/FatCamera)
Im Einklang mit sich selbst: Eine spirituelle Praxis kann Menschen helfen, psychisch gesund zu sein (Foto:istockphoto/FatCamera)
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Publik-Forum: Herr Utsch, Sie sind Religionspsychologe. Psychologie und Religion waren sich aber lange spinnefeind. Woran liegt das?

Michael Utsch: Der wesentliche Grund liegt darin, dass die beiden um die Deutungshoheit über die menschliche Seele ringen. Die Psychologie entstand ja zeitgleich mit der technischen Revolution Ende des 19. Jahrhunderts. Da erhoffte man sich durch empirische Messungen und Analysen belegte Erkenntnisse, wie die Seele funktioniert. Die theologischen Seelenmodelle, bis dahin unbestritten, galten plötzlich als veraltet. Sigmund Freud, der Begründer der Psychologie, war Atheist. Insofern war sofort eine Konkurrenzsituation da.

Inzwischen spricht man zuweilen von einem »spiritual turn« in der Psychotherap

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