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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 2/2024
Der Inhalt:

Holocaust
Was tat Onkel Karli in Auschwitz?

Er war ein SS-Mann, aber ein Guter, sagte die Tante. Aber wie war das wirklich? Auf den Spuren einer deutschen Familiengeschichte.
von Barbara Tambour vom 27.01.2024
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Das große Schweigen: So lange Karl Z. lebte, war seine Vergangenheit als Kantinenchef in Auschwitz ein Tabu in der Familie (Illustration: Jens Bonnke)
Das große Schweigen: So lange Karl Z. lebte, war seine Vergangenheit als Kantinenchef in Auschwitz ein Tabu in der Familie (Illustration: Jens Bonnke)
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Onkel Karli nannte ich ihn. Ich erinnere mich an einen liebenswerten alten Mann, der wenig redete und gerne spazieren ging. Er starb vor 30 Jahren. In der NS-Zeit war Onkel Karli SS-Mann in Auschwitz. Er leitete die Kantine im Konzentrations- und Vernichtungslager, dort, wo zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen ermordet wurden. Ob ich dies als Schülerin oder vielleicht erst später erfuhr, kann ich nicht sagen. Danach gefragt habe ich meinen Onkel nie.

Diese Geschichte handelt von meiner Suche nach den Verstrickungen meines Onkels in den Holocaust. Sie handelt vom Schweigen, von der Scham, von überraschenden Entdeckungen und immer neuen Fragen.

Warum ging Onkel Karli zur SS? Wie kam er nach Auschwitz? Was tat er da? Die Version meiner Mutter und meiner Tan

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