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ausgewählter Titel:
Freiheit, die ich meine
Die Zukunft der Friedlichen Revolution


Beim Druck dieses Dossiers im Frühjahr 2009 gingen die Bilder vom G20-Gipfel wie auch die vom Nato-Spitzentreffen um die Welt.Wieder einmal hatten mächtige Politikerinnen und Politiker hinter verschlossenen Türen über die brennenden Themen der Zeit beraten: die Finanzkrise, die Massenarbeitslosigkeit, die Kriege weltweit. So richtige Antworten darauf gab es – was war anderes zu erwarten – nicht. Auch wenn das Gegenteil behauptet wurde. Draußen tobte indes die ohnmächtige Wut der Demonstranten, erstickt in Feuer und Rauch.

Kontrastprogramm sind da jene Bilder, die die Welt 1989 in Atem hielten. Es war ein gesegnetes Jahr, eine Sternstunde der Menschheit, die wir erleben durften. 200 Jahre nach der blutigen Revolution in Frankreich unter dem Motto »Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit« hatte es in Deutschland eine friedliche Revolution gegeben. Ihr Motto: Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung, demokratische Teilhabe und Solidarität. Gewaltlos, mit Kerzen und Gebeten, setzten die Menschen auf der Straße neue Maßstäbe.Sie stellten mit dem Ruf »Keine Gewalt« und »Wir sind das Volk« unter Beweis: Eine andere Welt ist möglich.

Erledigt hat sich das noch lange nicht. Doch die Welt, zumindest aber Europa könnte anders aussehen, wenn der Protest auf der Straße auch nur in Ansätzen die Demonstrationskultur von damals angenommen hätte: gewaltlos und ohne Parteien gegen die Mächtigen der Welt,mit Kerzen und Gebeten statt der Forderung, sie gleich zu beseitigen,
was ohnehin nicht geht. Zum Glück. Denn genau auf diesem Weg würde unsere Welt nicht friedlicher.Ebenso wie sie die Friedlichkeit einer Politik der Entspannung, des Wandels durch Annäherung braucht. In Afghanistan, im Irak, im Nahen Osten.

Dieses politische Konzept, das vor zwanzig Jahren die Teilung im hochgerüsteten Europa beendete, ist aktueller denn je. Und schließlich wäre das Wunder der Friedlichen Revolution ohne die Rolle der Kirchen mit ihrer Friedensethik undenkbar gewesen. Wo bleibt ihre Schalom-Botschaft zur Umkehr heute? Und wo bleibt unsere Demut? Denn das Jahr 1989 hat uns auch frei gemacht: Wir können Ereignisse nicht voraussehen. Vieles ist unerledigt. Eine andere Welt ist möglich. Aber nur, wenn wir aus der Geschichte Zukunft bauen. Dieses Dossier will dabei helfen, indem es um der Zukunft willen an Vergangenes und Gegenwärtiges erinnert. Helfen Sie dabei, es zu verbreiten, diskutieren Sie mit. Weil eine andere, eine friedlichere Welt nur gemeinsam möglich ist.

Publik-Forum Dossier

Aktuelles auf 8 bis 16 Seiten: Das sind die Publik-Forum Dossiers, die von der Publik-Forum Redaktion erstellt werden. Sie erscheinen in unregelmäßigen Abständen zu brisanten Themen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Glauben und Kirchen. Auf wenigen Seiten das Wichtigste zum Thema.
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