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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 21/2020
Der Inhalt:

Natürlich ist es eine Zumutung

In Deutschland wird wegen der Corona-Pandemie das öffentliche Leben zum zweiten Mal heruntergefahren. Die Demokratie zeigt dadurch Stärke, nicht Schwäche.
von Christoph Seils vom 05.11.2020
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Gratwanderung Corona (Zeichnung: Mester)
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Wenn es einen Verfassungsgrundsatz gibt, der über allen anderen steht, ist es die Menschenwürde. »Die Würde des Menschen ist unantastbar«, heißt es in Artikel 1 Grundgesetz. Es beruft sich damit auf die jüdisch-christliche Vorstellung des Menschen als Ebenbild Gottes genauso wie auf die Aufklärung sowie auf die Lehren aus den NS-Verbrechen. Menschenwürde in diesem Sinne bedeutet, der Mensch ist kein bloßes Objekt staatlicher Entscheidungen, unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht oder seinem Alter. Es bedeutet auch, nicht die individuelle Freiheit ist das höchste Gut unserer Verfassung. Im Kontext von Menschenwürde ist Freiheit kein Privileg der Mehrheit, nicht das Recht des Stärkeren und auch kein Egotrip. Freiheit konstituiert sich stattdessen in einem rechtsstaatlichen Gemeinwesen, das auf Verantwortung und

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Thomas Oehmke 06.11.2020, 12:12 Uhr:
Lieber Herr Seils,
Ihre Meinung in Ehren - aber dramatisierende Wortwahl und pauschale Vorwürfe/Vorurteile gehen gar nicht.
Ich unterstelle mal, dass Menschen der schreibenden Zunft doch wissen, was sie mit ihren Worten anrichten können - ob beabsichtigt oder auch unbewußt.
Völlig überzogene Bilder ("bis sich...Särge auf den Friedhöfen stapeln") oder verallgemeinernde Behauptungen ("...damit Jugendliche weiter Party machen können") sind einer seriösen Zeitschrift nicht menschen-würdig!
Ich empfehle Ihnen, den Artikel "Corona und die Wahrheit" des Journalisten Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung vom 23.08.2020 zu lesen. Er zitiert dort zwei wissenschaftliche Studien, die die Berichterstattung der Medien in der Pandemie kritisieren. Besonders das permanente Krisen- und Bedrohungsszenario wird hier den Verantwortlichen vorgeworfen.
Also: mal an die eigene Nase bzw. eigene Feder greifen - "Zur Pressefreiheit gehört auch die Selbstreflexion" meint Prantl.

MfG Thomas Oehmke

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