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Corona – Magnolien – Gedanken

von Angela Tops
vom 31.03.2020
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(Foto: Tops)
(Foto: Tops)

Ich bin 74 Jahre alt – ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg geboren. Seit 14 Jahren habe ich Morbus Parkinson – gehöre also zu dem Hochrisiko-Personenkreis bezüglich Infektionsgefahr. Das belastet mich jedoch nicht so sehr. Ich habe mein Leben weitgehend gelebt – angefangen in der Zeit der Not und des nachfolgenden Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute, wo sich ein neues Zeitalter mit vielen Veränderungen (zum Beispiel Digitalisierung) anbahnt.

Ich habe Not und Elend als Folge eines grausamen Krieges erlebt. Ich habe aber auch erlebt, dass man selbst aus dem größten vorstellbaren Chaos wieder Zukunft bauen kann – mit Achtung der Menschenwürde, in Gemeinschaft, Frieden und mit einer weitgehend gut funktionierenden Demokratie.

Jedoch mit dem derzeit im Vordergrund stehenden Verhalten von Macht und Gewinnoptimierung auf Kosten der Natur und der ärmeren Menschen wird die neue Zukunft zur Katastrophe führen.

»Corona« zeigt uns, dass die Menschen die Fähigkeit zu Eigenverantwortung, Hilfsbereitschaft, Disziplin und Rücksicht auf Schwächere nicht verloren haben. Das macht Mut, dass über »Corona« hinaus sich der Blick auch öffnet für die weitergehenden Notwendigkeiten, damit unsere gemeinsame »Mutter Erde« auch in Zukunft für alle Menschen eine lebenswerte Heimat sein kann.

Ich möchte, entsprechend meinen Erfahrungen nach dem Krieg, der jüngeren Generation gerne Mut machen, dass Katastrophen (= Krisen) immer eine Chance bieten für notwendige Veränderungen. So auch die derzeitige Pandemie. Die Corona-Krise zeigt uns, dass wir keinesfalls »alles im Griff« haben und entsprechend, was den Klimawandel betrifft, unbedingt jetzt handeln müssen, damit unsere Schöpfung erhalten bleibt!

Es ist so still …

Besonders strahlend, einfach wunderbar
blüht die Magnolie in diesem Jahr.
Fein abgestimmt ist hier die Rezeptur,
fürwahr – ein Wunder der Natur.
Jedoch kein Lachen, keine Plauderei,
stumm zieht der Frühling hier vorbei.
Im Winde sanft die Zweige schwingen,
es ist so still – ich höre keine Stimmen.

Die Welt – sie hält den Atem an.
Ein Virus, winzig klein und unbekannt,
fesselt den Globus mit starker Hand.
Unheimlich – seine Schnelligkeit, die Kraft,
mit der es Menschen hilflos macht.
Im Winde sanft die Zweige schwingen,
es ist so still – ich höre keine Stimmen.

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Ans Licht da kommen jetzt Gedanken,
die bisher von Macht und Gier verdrängt.
Menschen sehen der Willkür Schranken,
für die ihr Blick bisher verstellt.
Werden sie die Grenzen respektieren
oder wieder alles ignorieren?
Im Winde sanft die Zweige schwingen,
es ist so still – ich höre keine Stimmen.

Die wunderbare Schöpfung – uns anvertraut,
als Heimat für alle Menschen dieser Welt.
Wir haben sie zerstört und ausgeraubt.
Das Virus zeigt uns jetzt unumwunden,
dass alle und alles weltweit ist verbunden.
In der Stille werden Stimmen laut: Wacht auf!
Die Katastrophe nimmt sonst ihren Lauf.

Hört auf, gierig immer mehr zu raffen,
löst keine Konflikte mehr mit Waffen!
Nur gemeinsam retten wir diese eine Welt,
die dann für alle genug zum Leben hält.

Im Traum sehe ich unter dem Magnolienbaum
Menschen – jung und alt, weiß, schwarz und braun,
Hand in Hand ganz neue Lieder singen:
Lieder von Gemeinschaft und Gerechtigkeit,
vom Leben mit der Natur in Verbundenheit.

(März 2020)

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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Maria Hoppe 04.04.2020, 12:34 Uhr:
Wunderbare Idee, das Erzählprojekt 'Die Liebe in Zeiten von Corona'. Ich habe mich soeben entschlossen mich zu beteiligen. Per e-Mail werde ich Ihnen meine derzeitigen Beobachtungen und Erlebnisse schildern.

Derweil wünsche ich einen angenehmen Palmsonntag.

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