Der Marx-Faktor
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Der Kardinal und Erzbischof von München und Freising steht für Geradlinigkeit, für politische Einmischung in die Welt und Gesellschaft, sowie für eine persönliche Glaubensfreude mit teilweise barocken Zügen. Der schwergewichtige katholische Kirchenführer aus dem tiefen Westfalen, mit dicker Zigarre und Humor, ist ein Menschenfischer mit Kanten, an denen sich Gegner wie Freunde reiben werden.
Marx ist für einen geschliffenen öffentlichen Streit gut, aber ebenso für ein fröhlich dröhnendes Gelächter. Die Landschaft der Religionen wird mit ihm kontrastreicher. Und München wird Kirchenhauptstadt Deutschlands.
Wenn nun auch noch der evangelische Landesbischof von Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, in Bälde Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in D
Paul Haverkamp 13.03.2014, 20:56 Uhr:
Der Autor glaubt, dass Marx für Geradlinigkeit stehe.
In meinen Augen ist Marx ein kirchenpolit. Wendehals. Unter Benedikt wusste er durch strammen Reformverweigerungskurs auf sich aufmerksam zu machen. Unter Franziskus gelingt es ihm sehr schmiegsam und aalglatt plötzlich mit Reformanstößen die öffentliche Meinung auf sich zu richten. Doch keiner möge an der erzkonservativ ausgerichteten Denkweise von Marx zweifeln. Die Art und Weise, wie er 2003 als Trierer Bischof den Saarbrücker Professor Hasenhüttl suspendierte, liefert dafür einen eindeutigen Beweis.
Dass Papst Franziskus Marx trotz seines zielbewussten jovialen Karriere-Denkens und seines durchaus in barocken Dimensionen (Rotwein, Zigarren, zehn Millionen Palastbau für die Diözese München in Rom, vor Reichtum protzende liturgische Gewänder) sich ausgestaltenden Lebenswandels ihn dennoch in die K-8-Kommission berufen hat, eröffnet neue Fragen und Sorgen bezüglich des päpstl. Kurses.