Es gibt kein »Wir« im Erinnern
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Richard von Weizsäcker nannte das Kriegsende am 8. Mai einen »Tag der Befreiung« – »für uns alle«. Seine Rede im Deutschen Bundestag 1985, vierzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, gilt als Meilenstein der deutschen Aufarbeitung der NS-Zeit.
Gut dreißig Jahre später geht Max Czollek, Enkel des deutsch-jüdischen Widerstandskämpfers Walter Czollek, mit dieser Rede hart ins Gericht. In seinem Buch »Desintegriert euch!« stellt er klar: »Die Mehrheit der Deutschen wurde am 8. Mai natürlich nicht befreit. Sie wurde endgültig besiegt.« Von Weizsäcker habe offensichtlich nicht historische Fakten beschreiben wollen, sondern es sei ihm um eine neue Form der Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen gegangen: Die Erinnerung an die Judenvernichtung als Schlüssel zu Vergebung und Erlösun