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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 14/2020
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Wenn die Alten sterben, stirbt die Kultur

Der Häuptlingssohn Moíses Luiz da Silva lebt am Oberlauf des Rio Negro – wo derzeit einer der weltweit schlimmsten Covid-19-Ausbrüche tobt. Er erzählt, wie die Pandemie die Dörfer seines Volkes erreicht. Der Journalist Thomas Fischermann hat ihn in Itacoatiara-Mirim getroffen
vom 07.08.2020
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Angehörige des Volkes der Baniwa im Amazonasgebiet (Foto: Thomas Fischermann)
Angehörige des Volkes der Baniwa im Amazonasgebiet (Foto: Thomas Fischermann)
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Ich lebe mit meiner Familie in einem Dorf im Amazonaswald, eine halbe Motorradstunde von der nächsten Stadt entfernt, aber das Coronavirus hat uns trotzdem früh erwischt. Schon Anfang April gab es hier die ersten zwei Fälle. Zwei Frauen hatten sich infiziert, aber wir nahmen die Sache trotzdem nicht ernst: Bei uns gibt es ja dauernd Fieberausbrüche, und die Bluttests der Frauen ergaben Malaria. Tatsächlich war es wohl so, dass sie sich Malaria und auch das Coronavirus eingefangen hatten.

Inzwischen zählen wir zwanzig Fälle, und sobald jemand Fieber bekommt in unserem 180-Einwohner-Dorf und zu husten beginnt, zieht er oder sie sich auf die sítios zurück. So heißen unsere Hütten nahe den Pflanzungen für Maniok, Pfeffer und Kräuter; sie liegen noch tiefer im Wald. Die Er

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