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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 21/2011
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Der letzte Brief

»Kraft für neue Utopien«

Wie wird aus einer Krisenzeit eine Zeit der Veränderung? Fragen an den Sozialphilosophen Oskar Negt
von Gerhard Endres, Wolfgang Kessler vom 04.05.2012
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Herr Negt, seit der Katastrophe von Fukushima sind viele Deutsche für die Energiewende, auch die Bundesregierung. Lernen Menschen vor allem durch Katastrophen?

Oskar Negt: Kollektive Lernprozesse gehen eigentlich immer von schwerwiegenden Elends- und Schmerzerfahrungen aus. Es gibt einen Satz des Philosophen Friedrich Nietzsche, der lautet: »Nichts bleibt so in Erinnerung wie ein dauernder Schmerz.« Damit ist eine Art anthropologischer Psychotechnik gemeint, nach der Menschen nur berührt, was nicht aufhört, wehzutun. Das ist allerdings nicht meine Position. Ich halte es viel stärker mit der Linie, dass einzelne Menschen, aber auch Gesellschaften durch Aufklärung lernen.

Warum haben die Deutschen aus Fukushima mehr gelernt als aus Tschernobyl?

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