Der Gott von gestern
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Die Kirchen haben in der Corona-Krise versagt. Dieser Vorwurf, den unter anderem die ehemalige thüringische Ministerpräsidentin Christiane Lieberknecht formulierte, hat großes Aufsehen erregt (vgl. Publik-Forum 12/20, S. 8). Doch die eigentliche Frage lautet nicht, ob die Kirchenführer zu staatstreu oder zu ängstlich waren, ob sie zu schnell auf die Feier von Gottesdiensten verzichtet haben oder ob die Pfarrerinnen, Gemeindeleiter, Priester und Pastoralreferentinnen vor Ort kreativ genug waren, um unter den gegebenen Bedingungen gute Seelsorge zu leisten. Die wirklich spannende und beunruhigende Frage lautet: Was trägt der christliche Glaube inhaltlich zum Aushalten der gegenwärtigen Krise bei? Was hat er an religiösen Bewältigungsstrategien zu bieten?
Kennzeichen ein