Zur mobilen Webseite zurückkehren

Die meisten hier wollen den Krieg

Die Dame im Zug will mit mir nicht über Politik reden. Schon klar! In der Ukraine ist Schweigen gerade besser als Sprechen. Manchmal ist es sogar eine Lebensversicherung. Meinem Taxifahrer erzähle ich auch nicht alles. Er fragt mir Löcher in den Bauch. In Dnepropetrowsk heißt das nichts Gutes. Schon gar nicht, wenn man Ausländer ist...
von Bernhard Clasen vom 23.07.2014
Artikel vorlesen lassen
Was wird aus der Ost-Ukraine? Bernhard Clasen bereist die Region, trifft Menschen und hört ihre Meinungen. Lesen Sie sein Reisetagebuch in dieser Woche auf www.publik-forum.de! (Foto:pa/dpa/Zurab Dzhavakhadze)
Was wird aus der Ost-Ukraine? Bernhard Clasen bereist die Region, trifft Menschen und hört ihre Meinungen. Lesen Sie sein Reisetagebuch in dieser Woche auf www.publik-forum.de! (Foto:pa/dpa/Zurab Dzhavakhadze)
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:

Sie haben noch kein Digital-Abonnent? Jetzt für 0,00 € testen
PFplus

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:

Digital-Zugang für »Publik-Forum«-Print-Abonnenten
  • Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
  • Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
  • Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
  • 4 Wochen kostenlos testen
PFplus

Jetzt direkt weiterlesen:

Digital-Zugang
  • diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
  • die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
  • 4 Wochen für nur 1,00 €
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper ergänzend zu Ihrem Print-Abo

»Nein wirklich, ich finde Sie sehr sympathisch. Und genau deswegen werde ich Ihre Frage, wie ich die politische Situation einschätze, nicht beantworten. Ich will doch keinen Streit mit ihnen. Denn ich habe eine sehr eindeutige Position. Und ich bin mir ziemlich sicher, sie wird Ihnen nicht gefallen.«

Im Nachtzug irgendwo zwischen Kiew und Dnepropetrowsk sieht die Dame aus dem Fenster in die Nacht. Ich stehe auch im Gang, ein Fenster weiter, sage nichts. »Aber Ihr habt klasse Fußball gespielt. Ich habe immer für die deutsche Mannschaft gejubelt. Ach, wie habe ich gehofft, dass Ihr Weltmeister werdet! Und jetzt seid ihr Weltmeister. Darauf sollten wir ein Bier trinken.« Sie holt zwei Dosenbiere aus ihrem Abteil. Irgendwann ist das Bier zu Ende. Man trennt sich, geht ins eigene Abteil – und sieh

Hören Sie diesen Artikel weiter mit P F plus:

4 Wochen freier Zugang zu allen P F plus Artikeln inklusive ihh Payper.

Jetzt für 1,00 Euro testen!

Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.

Peter Öfferlbauer, A-Wels 31.07.2014:
Alles sehr interesant - aber was in westlicher Berichterstattung überhaupt nicht mehr auftaucht:
Die EU hat mit der Ukraine ein Assoziationsabkommen einschließlich militärischer Zusammenarbeit ausgehandelt, von dem sie wissen MUSSTE, dass es die Ukraine zerreißen würde: diese EU-Akteure sind daher Kriegsverbrecher zum Zweck westlicher geopolitischer Expansion! Brandstifter statt Friedensprojekt! Carl Bildt, schwed. Außenminister 2009: "Wir weiten die Energiegesetzgebung und das Wettbewerbsrecht in diesem Bereich auf die Ukraine, auf Moldau und Serbien aus, wodurch langfristig ein beträchtliches transformatives Potential freigesetzt wird" (Le Monde Dipl. Juli 2014) - solche Schreibtischtäter gehören wegen der ukrainischen Toten vor den Internat. Strafgerichtshof, und zwar rasch, ehe wir wie vor 100 jahren in einen großen Krieg schlittern.

Werner Kuhn 29.07.2014:
Obwohl US-Außenminister Baker am 9.2.1990 im Kreml versprach dass die NATO sich keinen "Inch" nach Osten ausweiten würde versucht sie heute das militärische Gleichgewicht in dieser Region zu verändern. Deutschland, dass durch Außenminister Genscher gleichlautende Aussagen gemacht hat hätte darum schon bei der ersten "Osterweiterung" der NATO diese Entwicklung stoppen müssen weil Russland das zusammen mit Raketen-stationierungen als Bedrohung sehen muss
Eine objektive Berichterstattung über diese Zusammenhänge ist darum unerlaßlich

MariPu 28.07.2014:
DANKE
für diese Berichterstattung! Ich wünsche Ihnen auch weiterhin viel Glück bei Ihrer gefährlichen Recherche vor Ort, Bernhard.

Ich hoffe, díe Initiatoren dieses Szenarios kommen noch rechtzeitig zur Besinnung - und den Erfüllungsgehilfen geht schnell die Puste aus, bevor der Funke überspringt und ein Inferno sich entzündet. Doch schon jetzt sind es wieder einmal viel zu viele Unschuldige, die mit ihrem Leben bezahlen müssen - für Kriegsspielchen und Herrschaftswahn, abgehobener "Weltenretter". . .

Dr. Ernst Uhl 25.07.2014:
Die Ukraine muss leiden, weil der Westen das Land westlich machen wollte. Warum hat Frau Merkel erst, als das Kind schon in den Brunnen gefallen war, gesagt, dass bei Entscheidungen über die Zukunft der Ukraine Russland mit am Tisch sitzen müsse?

Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...
0:000:00
1.0