Ein Pontifex für die Armen
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Mit Jorge Mario Bergoglio, dem bereits 76 Jahre alten Seelsorger aus dem gebeutelten Dritte Welt-Land Argentinien, wählten sie einen Mann, der dem Konzilspapst Johannes XXIII. in manchem nahe ist. Bevor er seinen ersten päpstlichen Segen spendete, bat Bergoglio um das Gebet der Leute – ein demütiger Amtsantritt. Die Geste des heutigen Abends war weit entfernt vom Auftritt seiner päpstlichen Amtsvorgänger.
In seiner Bischofsstadt, der Multi-Millionen-Metropole Buenos Aires, fährt Bergoglio wenn immer möglich Straßenbahn. Er hat keine Limousine mit Fahrer, keinen Audi, BMW oder dicken Mercedes wie die deutschen Kardinäle.
Er ist ein politische Seelsorger, kein theologischer Machthaber. Wenn die armen Leute wieder einmal über den Tisch gezogen werden sollten, mischte e
Antón Montesino 27.03.2013, 12:41 Uhr:
Die positive Wertung von Papst Franziskus ist falsch.
Im Text heißt es beiläufig: „Die Aufarbeitung der Greuel des Schmutzigen Krieges hat er (Bergoglio) nur wenig unterstützt.“ (drittletzter Abschnitt).
Für die Mütter und Großmütter der Plaza de Mayo, die nach dem Schicksal ihrer Kinder und Enkelkinder fragen, ist das aber der Grund zur Ablehnung von Bergoglio als Papst Franziskus.
Wer nicht nach dem Schicksal derjenigen fragt, die im kirchlichen Auftrag als Katechet/innen und Sozialarbeiter/innen tätig waren und gerade deshalb während der Militärdiktatur als Terrorist/innen festgenommen, gefoltert und getötet worden sind, stimmt dem rechtlosen Handeln der Militärs zu. Vielleicht haben zu viele Bischöfe ihre kirchliche Mitarbeiter/innen den Schergen ausgeliefert?
Die entscheidende Frage an Bergoglio ist nicht: Was hast du während der Militärdiktatur getan?, sondern: Wie hast du zur Aufarbeitung der Gräuel der Militärdiktatur beigetragen, als du frei handeln konntest?
Antón Monte
Heinz Pütter 15.03.2013, 14:11 Uhr:
Wie ein Messias wird ein Papst verehrt
Das äußere Erscheinungsbild sagt über einen Menschen wenig aus. Manchmal steht ein Mensch mit all seinen Schwächen und Fehler vor uns und wir haben nicht erkannt wer wirklich vor uns steht.
Jesus hatte aus sich selbst nichts, außer sein eigenes Selbst, erst das ewige SELBST in ihm machte seine wirkliche Größe aus. http://www.kurie.com
Mirko Hein 15.03.2013, 12:58 Uhr:
Als Protestant bin ich begeistert über die Wahl von Francisco I.
Dass er sich mehr den Problemen der Armen als denen Wohlstandsgesellschaften zuwenden will, finde ich wunderbar.
Peter Lack 15.03.2013, 07:30 Uhr:
Neben der Frage der Kollaboration mit der Militärdiktatur muss noch erwähnt werden, dass er sich dezidiert gegen die Öffnung der Ehe für Homosexuelle in Argentinien eingesetzt hat, und dies mit starken Worten, es sei eine "Intrige des Teufels..." In dieser Hinsicht also: nichts Neues...
http://www.queer.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=1877%3Apapst-franzikus-i-homosexualitaet-ist-eine-intrige-des-teufels&catid=1%3Avermischtes&Itemid=56
Paul Haverkamp 14.03.2013, 09:50 Uhr:
Die ersten Zeichen und die Namensgebung des neuen Papstes stimmen hoffnungsfroh:
Nach dem menschenfremden Theologieprofessor im Elfenbeinturm scheint nun ein Papst die Bühne zu betreten, der Freude an der Menschennähe hat. Nicht die Haute Couture des Vatikans ist ihm wichtig, sondern der einfache weiße Rock. Er sucht nicht den Pomp und den Prunk eines Papalisten mit fließenden Übergängen zur Idolatrie, sondern Franziskus strahlt die Geste des die Nähe der Menschen suchenden Brückenbauers aus – hoffentlich hat dieser erste Eindruck Bestand.
Sollten diese Zeichen der Demut, Bescheidenheit, Einfachheit eine Fortsetzung finden, so hätten wir endlich wieder einen Papst, der etwas Jesuanisches ausstrahlt. Bei Mt. 25 heißt es:
„Was ihr den Geringsten getan habt, habt ihr mir getan.“
Ich wünsche mir eine kath. Kirche, die sich konsequent und rigoros wieder auf ihre jesuanischen Wurzeln zurückbesinnt.